Der 15.3.1970 war der Wendepunkt in unseren Leben :-). Seit meinem damaligen Erscheinen sind wir miteinander unterwegs.

Wo fang ich an? Beim gemeinsamen Kinderzimmer, wo alle Stofftiere Platz hatten? Bei den Ferien im Winter in Kirchberg oder in der Flachau? Bei St. Gilgen? Bei unserer Familie hier und in Schweden; Familie als Sammelbegriff, egal ob blutsverwandt oder nicht? In der Schule, wo wir uns jahrelang die Jause und den Turnunterricht geteilt haben und auch gemeinsame Freunde hatten? Bei den Maltesern, wo Du manchmal Höllenqualen gelitten haben musst, weil ich meine Emanzenphase voll ausgelebt habe?

So viele Anfänge kann ein Leben gar nicht haben. Also machen wir aus vielen Strängen einen und fangen einfach an.

Die große Schwester, hinter der man sich versteckt hat, weil sie immer mutig voranmarschiert ist. Die bis heute beim Wort „Schlussrechnung“ die Augen verdreht, weil sie behauptet, dass ich es eh schon längst verstanden hab.

Überhaupt haben Wörter oder Wortgruppen eine besondere Bedeutung in unserem Leben. Bücher und Schriften aller Art waren schon von jeher unsere Begleiter (Von Heinrich Böll bis zum Neuen Blatt). Dass Du Autorin geworden bist, war eigentlich schon vorprogrammiert :-).

Die große Schwester, die bei aller Sprachbegabung leider mit Latein (meine Lieblingssprache) gekämpft hat und die das Wort „parentes“ bis heute verleugnet.

Die große Schwester, die nie um eine Antwort verlegen ist. Bisher hab ich es nur einmal in unserem Leben geschafft, dich sprachlos zu machen. Franz Schmidt und Nikolaus Harnoncourt sei Dank! Am zweiten Mal war nicht ich schuld und seit damals hat der Satz: „Kennen wir uns?“ eine geflügelte Bedeutung in der Familie! Opernreisen mit einer Fangirl-Schwester haben also auch etwas Positives!

Die große Schwester, die zur ultimativen Tante wurde, als meine zwei wichtigsten Menschen in unser aller Leben traten. Ohne Dich und Mami wäre meine spätere Berufstätigkeit nicht in dieser Form möglich gewesen.

Die große Schwester, die in allen Schwierigkeiten den kühlen Kopf bewahrt – wie das geht, hab ich bis heute nicht begriffen. Geschweige denn, dass ich es selbst hinbekomme.

Die große Schwester als renommierte Autorin, die in ihrer Freizeit (Whatever that means :-)) begeistert im Garten buddelt – am liebsten mit der Heckenschere. „Komm Lisabeth das machen wir schnell“ ist das Motto – auch wenn es bedeutet um 4:00 früh Möbel oder das Ruderboot in Gilgen vor dem Hochwasser zu retten und den Kanal abzudrehen –in welche Richtung nochmal genau?

Die große Schwester, deren Tage 48 Stunden zu haben scheinen und deren Zeitmanagement mir für immer ein Rätsel bleiben wird. Die mit Konsequenz ihre beruflichen Ziele verfolgt, auch wenn es so scheint, als wäre das Ziel fern oder ganz woanders. Und so ganz nebenher geht sich auch noch Kochen für den unbegabten, hungrigen Rest der Familie aus.

Ein kleiner Ausschnitt aus 50 Jahren. Auf die nächsten 120!

Mazel tov und viele Bussi.

17. Mai 2018Family

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Der 15.3.1970 war der Wendepunkt in unseren Leben :-). Seit meinem damaligen Erscheinen sind wir miteinander unterwegs.

Wo fang ich an? Beim gemeinsamen Kinderzimmer, wo alle Stofftiere Platz hatten? Bei den Ferien im Winter in Kirchberg oder in der Flachau? Bei St. Gilgen? Bei unserer Familie hier und in Schweden; Familie als Sammelbegriff, egal ob blutsverwandt oder nicht? In der Schule, wo wir uns jahrelang die Jause und den Turnunterricht geteilt haben und auch gemeinsame Freunde hatten? Bei den Maltesern, wo Du manchmal Höllenqualen gelitten haben musst, weil ich meine Emanzenphase voll ausgelebt habe?

So viele Anfänge kann ein Leben gar nicht haben. Also machen wir aus vielen Strängen einen und fangen einfach an.

Die große Schwester, hinter der man sich versteckt hat, weil sie immer mutig voranmarschiert ist. Die bis heute beim Wort „Schlussrechnung“ die Augen verdreht, weil sie behauptet, dass ich es eh schon längst verstanden hab.

Überhaupt haben Wörter oder Wortgruppen eine besondere Bedeutung in unserem Leben. Bücher und Schriften aller Art waren schon von jeher unsere Begleiter (Von Heinrich Böll bis zum Neuen Blatt). Dass Du Autorin geworden bist, war eigentlich schon vorprogrammiert :-).

Die große Schwester, die bei aller Sprachbegabung leider mit Latein (meine Lieblingssprache) gekämpft hat und die das Wort „parentes“ bis heute verleugnet.

Die große Schwester, die nie um eine Antwort verlegen ist. Bisher hab ich es nur einmal in unserem Leben geschafft, dich sprachlos zu machen. Franz Schmidt und Nikolaus Harnoncourt sei Dank! Am zweiten Mal war nicht ich schuld und seit damals hat der Satz: „Kennen wir uns?“ eine geflügelte Bedeutung in der Familie! Opernreisen mit einer Fangirl-Schwester haben also auch etwas Positives!

Die große Schwester, die zur ultimativen Tante wurde, als meine zwei wichtigsten Menschen in unser aller Leben traten. Ohne Dich und Mami wäre meine spätere Berufstätigkeit nicht in dieser Form möglich gewesen.

Die große Schwester, die in allen Schwierigkeiten den kühlen Kopf bewahrt – wie das geht, hab ich bis heute nicht begriffen. Geschweige denn, dass ich es selbst hinbekomme.

Die große Schwester als renommierte Autorin, die in ihrer Freizeit (Whatever that means :-)) begeistert im Garten buddelt – am liebsten mit der Heckenschere. „Komm Lisabeth das machen wir schnell“ ist das Motto – auch wenn es bedeutet um 4:00 früh Möbel oder das Ruderboot in Gilgen vor dem Hochwasser zu retten und den Kanal abzudrehen –in welche Richtung nochmal genau?

Die große Schwester, deren Tage 48 Stunden zu haben scheinen und deren Zeitmanagement mir für immer ein Rätsel bleiben wird. Die mit Konsequenz ihre beruflichen Ziele verfolgt, auch wenn es so scheint, als wäre das Ziel fern oder ganz woanders. Und so ganz nebenher geht sich auch noch Kochen für den unbegabten, hungrigen Rest der Familie aus.

Ein kleiner Ausschnitt aus 50 Jahren. Auf die nächsten 120!

Mazel tov und viele Bussi.

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