Theatermuseum Wien, Deutsches Theatermuseum München 2011/12
Heute strömen die Besucher ins Kino, früher stürmten sie exklusive Operettentheater und warteten auf Novitäten und Skandale ihrer Stars. Showbusiness war angesagt, Glamour und Glitter, Groteske und viel Sex bestimmten die Inszenierungen, die niemals verstaubt, sondern in den 1860er Jahren beißend satirisch, slapstickhaft überdreht und frech waren – und es bis 1933 bzw. 1938 im deutschen Sprachraum blieben. Ihre Akteure wurden zu Superstars und gesuchten Werbeträgern für Produkte von Zigaretten bis Luxusautos. Operette „Made in Vienna“ machte auch am Broadway Furore und war ein einzigartiger Exportartikel österreichischer Kultur, genauso wie synkopierte US-Operetten in Wien begeistert aufgenommen wurden. Von den skandalösen Anfängen im Demimonde-Milieu von Paris 1850 über die große Wiener Zeit der Suppé-, Strauß- und Millöcker-Operette bis zu den Roaring Twenties an der Donau und in Berlin und der gravierenden Zäsur durch die Nationalsozialisten stellt dieser Text-Bildband erstmals die Welt der deutschsprachigen Operette im internationalen Kontext dar. Folgen Sie den Autoren auf eine Reise vom Wien des Johann Strauß bis in die Welt von Franz Lehárs „Lustiger Witwe“ und Ralph Benatzkys jazzigem Evergreen „Im weißen Rössl“. Stars wie Alexander Girardi, Richard Tauber, Zarah Leander, Peter Alexander, Harald Serafin und Max Raabe begleiten Sie.