Eine Zeitreise

Auf meiner kleinen Lesereise übernachte ich in Ebensee in der Schlafmeile, die sich wohltuend von den gediegenen 1970er Jahre Pensionen abhebt. Und ich lerne den Eigentümer kennen, der das Lokal Wein und Fein betreibt: Lulzim Fejzullahi, offenbar kein gebürtiger Ebenseer. 2003 kam er ganz allein aus dem Kosovo und arbeitete als Tellerwäscher in Altmünster. Und arbeitete sich hoch, denn er wollte mehr erreichen. Heute betreibt er ein Lokal und ein Hotel in Ebensee und das Buffet des Strandbades in Gmunden. Er verabschiedet mich mit den Worten: Nächstes Mal wirst Du ein weiteres Lokal vorfinden.

Ein Unternehmer im besten Sinne

Ein Unternehmer im besten Sinne, der sich als SPÖ Gemeinderat in Ebensee engagiert und mit Begeisterung Projekte weiterbetreibt – er lässt sich von der Bürokratie nicht beirren. Auch wenn er kaum Personal findet, denn die Gastronomie ist eben ein fordernder Job. Niemand weiß das besser als Lulzim. Er schafft sich aus eigener Kraft und Leistung ein gewisses Vermögen, das er wieder investiert, und einen gewissen Wohlstand.

„Lulzim freie Zone“

Doch was passiert dann plötzlich? „Lulzim freie Zone“ propagiert ein anonym bleibender Bewohner – und mir, die sich so intensiv mit der Ebenseer Geschichte auseinandersetzt, wird es angst und bang: Es gibt kaum einen Unterschied zu 1938 und den Anwürfen gegen die jüdische Bevölkerung. Und nun dies? Gott sei Dank geht ein Aufschrei durch die Bevölkerung – doch auch andere Stimmen werden plötzlich laut. Dagegen muss man, müssen wir alle, lauthals auftreten. Inakzeptable Methoden der Diskriminierung, deren Folgen unabsehbar sind.

Drehen wir den Spieß doch um und laden Unternehmer ein, Innovationen zu setzen, heruntergewirtschaftete Betriebe zu modernisieren, Lokale aufzusperren. Das ist sicher mühsam und kostspielig, Personal ist kaum zu finden – aber dennoch! Ohne Innovation gibt es keine Weiterentwicklung – und diese bedeutet unsere Zukunft.

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Eine Zeitreise

Auf meiner kleinen Lesereise übernachte ich in Ebensee in der Schlafmeile, die sich wohltuend von den gediegenen 1970er Jahre Pensionen abhebt. Und ich lerne den Eigentümer kennen, der das Lokal Wein und Fein betreibt: Lulzim Fejzullahi, offenbar kein gebürtiger Ebenseer. 2003 kam er ganz allein aus dem Kosovo und arbeitete als Tellerwäscher in Altmünster. Und arbeitete sich hoch, denn er wollte mehr erreichen. Heute betreibt er ein Lokal und ein Hotel in Ebensee und das Buffet des Strandbades in Gmunden. Er verabschiedet mich mit den Worten: Nächstes Mal wirst Du ein weiteres Lokal vorfinden.

Ein Unternehmer im besten Sinne

Ein Unternehmer im besten Sinne, der sich als SPÖ Gemeinderat in Ebensee engagiert und mit Begeisterung Projekte weiterbetreibt – er lässt sich von der Bürokratie nicht beirren. Auch wenn er kaum Personal findet, denn die Gastronomie ist eben ein fordernder Job. Niemand weiß das besser als Lulzim. Er schafft sich aus eigener Kraft und Leistung ein gewisses Vermögen, das er wieder investiert, und einen gewissen Wohlstand.

„Lulzim freie Zone“

Doch was passiert dann plötzlich? „Lulzim freie Zone“ propagiert ein anonym bleibender Bewohner – und mir, die sich so intensiv mit der Ebenseer Geschichte auseinandersetzt, wird es angst und bang: Es gibt kaum einen Unterschied zu 1938 und den Anwürfen gegen die jüdische Bevölkerung. Und nun dies? Gott sei Dank geht ein Aufschrei durch die Bevölkerung – doch auch andere Stimmen werden plötzlich laut. Dagegen muss man, müssen wir alle, lauthals auftreten. Inakzeptable Methoden der Diskriminierung, deren Folgen unabsehbar sind.

Drehen wir den Spieß doch um und laden Unternehmer ein, Innovationen zu setzen, heruntergewirtschaftete Betriebe zu modernisieren, Lokale aufzusperren. Das ist sicher mühsam und kostspielig, Personal ist kaum zu finden – aber dennoch! Ohne Innovation gibt es keine Weiterentwicklung – und diese bedeutet unsere Zukunft.

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