Der Friedhof in Eibenschitz hat uns überrascht: So enorm, so groß, so gut erhalten. Eine Freude, dies zu sehen! Und auch das Grab von Guido Adlers Vater zu finden – Guido Adler zählt zu den Helden meiner Studienzeit, denn er begründete das Wiener Institut für Musikwissenschaft – und seine Bücher habe ich genauestens studiert!
Mährisch-Krumau: Eine Stadt mit einer wilden Geschichte: Türkeneinfälle 1683, Seuchen, Hochwasser, später dann auch noch Napoleon, dann noch die Cholera, Nazis, Vernichtung der Juden, ein Luftangriff durch die Sowjets, die gleich Zweidrittel der Stadt in Schutt und Asche legten…
Das alles ist uns heut durch den Kopf gegangen, als wir dieses kleine Städtchen mit einem ausgesprochen gut erhaltenen resp. wiedererrichteten jüdischen Friedhof besucht haben. Das riesige Schloss – Liechtenstein, dann Kinsky – ist in schrecklichem Zustand, nach wie vor die Folgen des Kommunismus.
In Mißlitz gab es bereits im 15. Jahrhundert eine große jüdische Gemeinde, die zeitweise die Hälfte der Bevölkerung ausmachte. Denn 1454 wurden alle Juden aus Olmütz, Brünn, Znaim, Iglau und Neustadt vertrieben, viele fanden Zuflucht in Mißlitz. Aber auch hier wüteten die Schweden während des 30-jährigen Krieges, dann später die Franzosen unter Napoleon, aber auch Seuchen wie die sprichwörtlichen Pest und Cholera suchten die Stadt heim. Nazis, Vernichtung der jüdischen Bevölkerung, kommunistisches Bombardement, Kommunisten – auch keine sehr einfache Geschichte.

6. Januar 2019Art & Culture, History

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Der Friedhof in Eibenschitz hat uns überrascht: So enorm, so groß, so gut erhalten. Eine Freude, dies zu sehen! Und auch das Grab von Guido Adlers Vater zu finden – Guido Adler zählt zu den Helden meiner Studienzeit, denn er begründete das Wiener Institut für Musikwissenschaft – und seine Bücher habe ich genauestens studiert!
Mährisch-Krumau: Eine Stadt mit einer wilden Geschichte: Türkeneinfälle 1683, Seuchen, Hochwasser, später dann auch noch Napoleon, dann noch die Cholera, Nazis, Vernichtung der Juden, ein Luftangriff durch die Sowjets, die gleich Zweidrittel der Stadt in Schutt und Asche legten…
Das alles ist uns heut durch den Kopf gegangen, als wir dieses kleine Städtchen mit einem ausgesprochen gut erhaltenen resp. wiedererrichteten jüdischen Friedhof besucht haben. Das riesige Schloss – Liechtenstein, dann Kinsky – ist in schrecklichem Zustand, nach wie vor die Folgen des Kommunismus.
In Mißlitz gab es bereits im 15. Jahrhundert eine große jüdische Gemeinde, die zeitweise die Hälfte der Bevölkerung ausmachte. Denn 1454 wurden alle Juden aus Olmütz, Brünn, Znaim, Iglau und Neustadt vertrieben, viele fanden Zuflucht in Mißlitz. Aber auch hier wüteten die Schweden während des 30-jährigen Krieges, dann später die Franzosen unter Napoleon, aber auch Seuchen wie die sprichwörtlichen Pest und Cholera suchten die Stadt heim. Nazis, Vernichtung der jüdischen Bevölkerung, kommunistisches Bombardement, Kommunisten – auch keine sehr einfache Geschichte.

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