Vorbilder fürs Leben
Im Mai 2019 hat Liselotte Spiegelfeld das irdische Leben hinter sich gelassen. Sie war ein wahres Vorbild. Liselotte und natürlich auch ihr wunderbarer Mann Cuno haben nicht nur mir, sondern sehr vielen von uns damals jungen Maltesern genau das vorgelebt, worauf es ankommt. Mit Fröhlichkeit und selbstverständlichem Glauben anderen Menschen zu helfen und kein Theater darum zu machen. Jemand braucht Hilfe, also hilft man. Das war weder etwas Besonderes oder etwas, worum man viel Wind gemacht hat. Es war selbstverständlich. Und gerade darum war das eben nicht – denn diese Selbstverständlichkeit gibt es leider nicht so oft.
Ich erinnere mich, dass mich Liselotte gefragt hat, ob ich sie bei der Betreuung einer Dame in Grinzing unterstützen könnte, sie wusste, dass ich in Nähe wohne – natürlich hab ich das gerne gemacht! Und das hat auch gar nichts mit den Maltesern zu tun gehabt, sondern war eben völlig selbstverständliche Nachbarschaftshilfe.
Die vielen Gespräche mit Liselotte und auch mit Cuno, seine so intensive Auseinandersetzung mit Eurer Familiengeschichte ohne Berührungsängste vor Erkenntnissen, die in den 1980- und 1990-Jahren noch viel schwieriger anzunehmen waren, noch dazu in dieser Generation, werden mir immer in dankbarer Erinnerung bleiben – es war wirklich eine große Zuneigung Liebe!
Und auch meine letzten Begegnungen mit Liselotte im Haus Malta, wenn ich mit meinen kleinen Vorträgen ein bisschen Unterhaltung bringen durfte, waren von so viel Fröhlichkeit und positiven Gedanken begleitet, auch wenn sie mich vielleicht nicht wirklich erkannt hat, aber ihre Ausstrahlung hat allen Menschen Liebe und Respekt entgegengebracht.
Nun ist ihr so erfülltes Leben zu Ende gegangen – aber in unserer Erinnerung lebt sie weiter und bleibt so immer ein Stück unseres Lebens!
Georg und Liselotte hätten sich wunderbar verstanden – diese Negierung des Müßiggangs, dieses die Zeit gut nützen, dieses Nicht in den Tag hineinleben, sondern immer einen Plan haben, immer etwas Sinnvolles zu tun. Das ist mir sowohl bei Konis Predigt als auch bei Benedikts Erinnerungen so klar geworden. Dieses ora et labora (wobei das ora bei Georg ja nicht so ausgeprägt ist…), dieser Respekt vor der Zeit, die so kostbar ist – das verbindet die beiden so sehr! Und hat mir wieder bewußt gemacht, dass wir alle so erzogen sind, kein Getrödel, kein bis 11 Uhr im Bett bleiben, keine Zeitverschwendung, immer etwas zu tun, meist für andere, sich selbst zurücknehmen, Contenance zeigen.
Und ich bin einmal mehr dankbar, dass wir solch wunderbare Vorbilder hatten – die jedoch nie verkrampft, sondern fröhlich-natürlich diese Werte gelebt und weitergegeben haben!
Wir haben schon großes Glück!
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Vorbilder fürs Leben
Im Mai 2019 hat Liselotte Spiegelfeld das irdische Leben hinter sich gelassen. Sie war ein wahres Vorbild. Liselotte und natürlich auch ihr wunderbarer Mann Cuno haben nicht nur mir, sondern sehr vielen von uns damals jungen Maltesern genau das vorgelebt, worauf es ankommt. Mit Fröhlichkeit und selbstverständlichem Glauben anderen Menschen zu helfen und kein Theater darum zu machen. Jemand braucht Hilfe, also hilft man. Das war weder etwas Besonderes oder etwas, worum man viel Wind gemacht hat. Es war selbstverständlich. Und gerade darum war das eben nicht – denn diese Selbstverständlichkeit gibt es leider nicht so oft.
Ich erinnere mich, dass mich Liselotte gefragt hat, ob ich sie bei der Betreuung einer Dame in Grinzing unterstützen könnte, sie wusste, dass ich in Nähe wohne – natürlich hab ich das gerne gemacht! Und das hat auch gar nichts mit den Maltesern zu tun gehabt, sondern war eben völlig selbstverständliche Nachbarschaftshilfe.
Die vielen Gespräche mit Liselotte und auch mit Cuno, seine so intensive Auseinandersetzung mit Eurer Familiengeschichte ohne Berührungsängste vor Erkenntnissen, die in den 1980- und 1990-Jahren noch viel schwieriger anzunehmen waren, noch dazu in dieser Generation, werden mir immer in dankbarer Erinnerung bleiben – es war wirklich eine große Zuneigung Liebe!
Und auch meine letzten Begegnungen mit Liselotte im Haus Malta, wenn ich mit meinen kleinen Vorträgen ein bisschen Unterhaltung bringen durfte, waren von so viel Fröhlichkeit und positiven Gedanken begleitet, auch wenn sie mich vielleicht nicht wirklich erkannt hat, aber ihre Ausstrahlung hat allen Menschen Liebe und Respekt entgegengebracht.
Nun ist ihr so erfülltes Leben zu Ende gegangen – aber in unserer Erinnerung lebt sie weiter und bleibt so immer ein Stück unseres Lebens!
Georg und Liselotte hätten sich wunderbar verstanden – diese Negierung des Müßiggangs, dieses die Zeit gut nützen, dieses Nicht in den Tag hineinleben, sondern immer einen Plan haben, immer etwas Sinnvolles zu tun. Das ist mir sowohl bei Konis Predigt als auch bei Benedikts Erinnerungen so klar geworden. Dieses ora et labora (wobei das ora bei Georg ja nicht so ausgeprägt ist…), dieser Respekt vor der Zeit, die so kostbar ist – das verbindet die beiden so sehr! Und hat mir wieder bewußt gemacht, dass wir alle so erzogen sind, kein Getrödel, kein bis 11 Uhr im Bett bleiben, keine Zeitverschwendung, immer etwas zu tun, meist für andere, sich selbst zurücknehmen, Contenance zeigen.
Und ich bin einmal mehr dankbar, dass wir solch wunderbare Vorbilder hatten – die jedoch nie verkrampft, sondern fröhlich-natürlich diese Werte gelebt und weitergegeben haben!
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